Begonnen hat das letzte Jahr für Act for Animals mit der alljährlichen Recherche zum aktuellen Angebot von Pelzprodukten in Tübingen. Unter dem Motto „Tübingen pelzfrei“ arbeiten wir seit vielen Jahren kontinuierlich daran, ortsansässige Bekleidungsgeschäfte zum Ausstieg aus dem Pelzhandel zu bewegen sowie Mitbürger*innen über die Pelzindustrie zu informieren. Dazu gehörten zwei Pelz-Mahnwachen mit Plakaten und Info-Flyern im Februar. Gerade auch im Zusammenhang mit der Pandemie hat sich wieder deutlich gezeigt, wie dringend dieses Anliegen ist – für Tier, Mensch und Umwelt. Daher bleibt das Thema weiterhin in unserem Fokus und die Kampagne „Tübingen pelzfrei“ wurde sogar noch um Schuhgeschäfte ergänzt.
Einen weiteren Jahresauftakt stellte die Protestaktion mit Infostand vor der Mensa Shedhalle dar. Im Zuge unserer Arbeit für ein größeres veganes Angebot der Tübinger Mensen schlossen wir uns ebenfalls im Februar mit anderen klimabewussten und sozialen Gruppierungen vor Ort als „StuVegan – Bündnis für eine nachhaltige Mensa“ zusammen. Durch die nachfolgende Schließung der Mensen aufgrund der Corona-Lage wurde unsere Bündnis-Arbeit zunächst zwar gebremst. Allerdings konnten wir im Herbst einen absoluten Höhepunkt verzeichnen, als wir mit dem Bündnis den ersten Platz beim swt-Umweltpreis erhielten. Dafür möchten wir uns noch einmal ausdrücklich bei all denjenigen bedanken, die das mit ihrer Stimme möglich gemacht haben!
An dieser Stelle sei ein zweiter Jahres-Höhepunkt Ende August genannt: Unser Vereinsmitglied Thilo Hagendorff fuhr einen Ultra-Marathon mit unvorstellbaren 502 km am Stück auf seinem Rennrad. Mit dieser Aktionsform machte er auf die traurige Tatsache von 10 geschlachteten Tieren pro gefahrenem Meter in Baden-Württemberg im vorangegangenen Jahr aufmerksam. Unter anderem berichtete der SWR in einem Fernsehbeitrag von Thilos Aktion. Was für eine starke Leistung für das Wohl der Tiere!
Weitere Unternehmungen unseres Vereins waren Info-Aktionen inklusive Videomaterial und Gesprächen mit Passant*innen über die Ei- und Milchindustrie im Frühjahr. Zusätzlich haben wir Vorträge für FSJler*innen, für die Erstsemesterakademie für Nachhaltige Entwicklung „let’s nez“ an der Universität Tübingen und zum Thema „Tierethik weitergedacht“ online gehalten.
Über das Jahr verteilt fanden wir trotz der Verbreitung des SARS-CoV-2-Virus‘ außerdem die Möglichkeit, an diversen Demonstrationen und Veranstaltungen entweder mit Abstand und Maske oder online teilzunehmen. Dazu gehörten die „Wir haben es satt!“-Demo, der globale Klimastreik am 25. September, der digitale Markt der Möglichkeiten und der Markt der möglichen Alternativen im Rahmen des Dies Universitatis an der Uni Tübingen, eine Kreideaktion und eine Kärtchenaktion im deutschsprachigen Raum, um die Webseite „ThisWillMakeYouCry.de“ zu bewerben. Die zuletzt genannte Aktion sollte wie schon bisherige Kreideaktionen auf den Film „Dominion“ aufmerksam machen, der auf der aufgeführten Webseite zu finden ist. Die Dokumentation aus dem Jahr 2018 zeigt die derzeitigen Zustände in der industriellen Tierhaltung. Zeitgleich mit Aktivist*innen in ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz haben wir es geschafft, über 4500 Visitenkarten mit der URL zu verteilen.
Seit Ende 2020 sind wir zudem Teil der Konsumkritischen Stadtrundgänge in Tübingen. Mit einer Station zum CO2-Ausstoß von Lebensmitteln werden wir uns an diesem Projekt beteiligen, sobald das Infektionsgeschehen dies wieder zulässt.
Erfolgreich abrunden konnten wir das Jahr Anfang Dezember mit der Veröffentlichung des „Vegan Guides Tübingen 2021“, einem Einkaufsratgeber zu veganen Produkten und gastronomischen Angeboten in Tübingen. Die Neuauflage des Guides erfolgte wieder in Kooperation mit der Tübingen Erleben GmbH und der WIT Wirtschaftsförderungsgesellschaft Tübingen mbH. Die Printversion des Vegan Guides im praktischen Pocketformat war während der "chocoZEIT" in Tübingen erhältlich. Zum Download steht der Vegan Guide auf tuebingen-vegan.de jederzeit zur Verfügung.
Die schwierigen Umstände haben in diesem Jahr deutlich gemacht, wie wichtig sozialer und gesellschaftlicher Zusammenhalt trotz des gebotenen physischen Abstands ist. Daher möchten wir zum Schluss insbesondere unseren Aktivist*innen, Spender*innen und sonstigen Helfer*innen für all die Unterstützung herzlich danken, die wir von so vielen Seiten erhalten haben!