Auf den Bildern aus den Schweinemastbetrieben sind schwer verletzte und kranke Tiere zu sehen. Es liegen Tiere im Sterben oder sind bereits tot und werden von ihren Artgenossen aus Langeweile als „Spielzeug“ benutzt. Die hygienischen Zustände sind unhaltbar, mitunter quillt der Kot aus dem Spaltenboden oder die Schweine laufen durch bauchhohe Kotansammlungen. Die stinkende, ammoniakgetränkte Luft in den Betrieben ist kaum erträglich, die Schweine husten und haben entzündete Augen. Nabelbrüche und Abszesse quälen die intelligenten Tiere. Buchten sind mit so vielen Tieren gefüllt, dass diese sich kaum bewegen können. Aus Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten beißen sich die Tiere gegenseitig in die Ohren und Schwänze.
Infolge der Recherche wurde der Fachdienst für Verbraucherschutz und Veterinärangelegenheiten im Landratsamt des Alb-Donau-Kreises informiert, welcher Kontrollen in den Betrieben durchführte. Es hätte „Vernachlässigungen“ gegeben, hieß es damals. Es wäre zu erwarten gewesen, dass durch diese Kontrollen die Situation für die Tiere verbessert würde. Doch, wie jetzt bekannt wurde, sind die Zustände nach wie vor unhaltbar.
In einem Betrieb im Alb-Donau-Kreis, im welchem Aktivisten bereits 2014 erschreckende Haltungsbedingungen filmen konnten, mussten jetzt u. a. zahlreiche verletzte und kranke Tiere eingeschläfert werden – so gravierend waren die Bedingungen in der Anlage. Dieses Eingreifen geschah jedoch wiederum nur infolge der Dokumentation von Gesetzesverstößen durch Tierrechtsaktivisten. Die Verstöße gegen das Tierschutzgesetz in dem Betrieb waren so gravierend, dass dem verantwortlichen Landwirt Medienberichten zufolge nun bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe drohen. Unabhängig davon zeigt der Fall einmal mehr, wie Behörden versagen, wenn es darum geht, Tieren auch nur ein Minimum an Schutz zuzugestehen – hätte sich doch spätestens nach der Recherche im Jahr 2014 grundlegend etwas an den Bedingungen in dem Betrieb ändern müssen. Damit sich tatsächlich etwas für die Tiere verändern kann, braucht es engagierte Bürgerinnen und Bürger, welche Tierleid dokumentieren, und den Druck der Öffentlichkeit.