Aufruf zur Schließung des Rottenburger Schlachthofs

In der aktuellen Debatte um eine mögliche Schließung des Rottenburger Schlachthofs beteiligen wir uns mit einem Aufruf an die Rottenburger Bürger_innen, den Gemeinderat sowie den Oberbürgermeister. Der Aufruf, der am 19.11.2019 in der Rottenburger Ausgabe des Schwäbischen Tagblatts erschienen ist, befindet sich anbei zum Nachlesen.

 

Liebe Rottenburgerinnen, liebe Rottenburger, lieber Gemeinderat, lieber Oberbürgermeister Stephan Neher,

in der Vergangenheit konnte man, wenn man einen kleinen Weg hinter dem Rottenburger Schlachthof entlanglief, durch kleine Glaskacheln in den Sammelraum hineinsehen. In diesem sind die angelieferten Tiere eingesperrt, bis sie geschlachtet werden. Dies passiert zu nächtlicher Stunde. Man konnte durch die Glaskacheln Arbeiter beobachten, wie sie auf die schreienden Tiere eintraten und einschlugen, damit sie sich in den Schlachtraum bewegen. Heute sind die Scheiben undurchsichtig. Fleischkonsum funktioniert nur, weil er intransparent ist, weil das Töten allgemein verdrängt wird.

Hinzu kommt, und dies wird in der aktuellen Debatte völlig ausgespart, dass Fleischkonsum und Nachhaltigkeit mitnichten vereinbar sind. Unzählige wissenschaftliche Untersuchungen belegen die immensen Umweltschäden, die mit dem Konsum tierischer Produkte einhergehen. Es ist eine schlichte ökologische Notwendigkeit, das System der Tierindustrie zu verkleinern. Die Schließung des Schlachthofs kann sich hier einreihen. In diesem Sinne ist dies ein Aufruf an die Stadt Rottenburg und seinen Gemeinderat, keine Unterstützung für den Erhalt des Schlachthofs zu geben. Mit öffentlichen Mitteln sollte nicht subventioniert werden, was Tieren und Umwelt schadet. Die Stadt Rottenburg kann nur gewinnen, wenn das Töten ein Ende hat und sinnvolle, zukunftsweisende Konzepte zur Nahrungsmittelgewinnung an Stelle des alten, tierquälerischen Systems gesetzt werden.

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