502 Kilometer mit dem Rad – jeder Meter steht für zehn getötete Tiere in baden-württembergischen Schlachthäusern im letzten Jahr

Am Samstag, den 22.08.2020, um 21:30 Uhr schwingt sich unser Vereinsmitglied Thilo für einen guten Zweck auf sei Rennrad. Der Plan: Am Stück, ohne Pause und möglichst schnell 502 Kilometer fahren. Laut Statistischem Landesamt wurden im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg 5.015.825 Tiere (ohne Vögel wie Hühner und Puten) geschlachtet – darauf möchten wir mit dieser Aktion aufmerksam machen. Jeder Meter der Tour stand demnach für zehn geschlachtete Tiere.

Über die Aktion berichtete der SWR in der Sendung „Landesschau“. Der Bericht kann hier nachgesehen werden.

Unser Verein möchte nicht nur auf das Leid der Tiere in den Schlachtbetrieben aufmerksam machen, sondern auch auf das Schicksal der in den Betrieben arbeitenden Menschen. Diese sind nicht zuletzt durch den Tönnies-Skandal oder den Schlachtskandal in Tauberbischofsheim ins Licht der Öffentlichkeit geraten. Daneben stehen diverse weitere Firmen, die dieselben Praktiken der Ausbeutung betreiben.

Thilo, der als KI-Forscher an der Universität Tübingen arbeitet und als Rennfahrer fester Bestandteil der süddeutschen Radrennszene ist, will mit dem Ultraradmarathon für einen Lebensstil und eine Ernährung werben, die ohne Schlachten auskommen. Allein in Deutschland werden mehr als 700.000.000 Tiere jährlich geschlachtet. In Baden-Württemberg, einem Bundesland mit vergleichsweise wenigen Tierfabriken, sind es immer noch mehr als 5 Millionen Tiere, die jährlich getötet werden.

Egal, ob „Bio“ oder konventionell, egal, welche Methode: Bei der Schlachtung kommt es vielfach zu Fehlbetäubungen, sodass die Tiere sie bei vollem Bewusstsein miterleben. Auch für die bei der Schlachtung beteiligten Menschen hat das Töten im Akkord vielfach verheerende persönliche Auswirkungen. Die Arbeiter halten die körperliche und psychische Belastung oft nur für wenige Jahre durch: Es kommt zu Arbeitsunfällen, psychischen Problemen, Burnout bis hin zum Suizid.

Gezeigt werden sollte mit der Aktion ebenso, dass eine pflanzliche Ernährung nicht nur einen wichtigen Beitrag zum Tierschutz leistet, sondern auch zum Klima- und Umweltschutz. Keine andere Ernährungsform hat so viel Einsparpotenzial, was Klimagase, Wasser und Flächenverbrauch betrifft.

Als Thilo am Sonntagnachmittag schließlich auf dem Tübinger Marktplatz unter dem Applaus der Aktivistinnen und Aktivisten von Act for Animals über die Ziellinie fährt, ist er mit seinen Kräften am Ende, wirkt aber glücklich und zufrieden. „Es war anstrengend und toll zugleich! Ich konnte fast durchgehend ein hohes Tempo fahren und bin sehr glücklich, in genau 17 Stunden die 502 Kilometer absolviert zu haben.“, so der 32-Jährige. Mit seiner Leistung zeigt er, dass eine ausgewogene vegane Ernährung eine hervorragende Grundlage für sportliche Höchstleistungen bietet. Außerdem, so Thilo weiter, sei sie ein einfacher Weg, Tierleben zu retten: „Die Schlachtbranche mit ihrer industriellen Fließbandtötung ist so brutal, dass sie überhaupt nur funktioniert, weil ausschließlich Insider Einblick in sie haben. Die Gesellschaft würde ansonsten die Art, wie mit fühlenden Lebewesen umgegangen wird, nicht zulassen."

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